Sowjetdeutsche im Großen Vaterländischen Krieg: Feodosij Ganus

Feodosij Grigorjewitsch Ganus wurde 1912 im Dorf Senokosnoje Gebiet Sannikowskaja Rayon Akmola (jetzt die Republik Kasachstan) geboren. Mehrere Generationen der Vorfahren von Ganus lebten im russischen Reich.

Nach seinem Schulabschluss im Jahr 1931 erhielt Feodosij Grigorjewitsch eine Komsomolzuweisung für den Bau des metallurgischen Werks in Nowokusnezk. Er arbeitete als Ausbilder in einem Schulungszentrum, um Anfängern die Errichtung und Wartung von Wasser- und Kanalisationsnetzen beizubringen. Dort lernte er seine zukünftige Frau Kozlowa Klawdija Alexandrowna kennen. Nach der Heirat zog die Familie 1934 nach Lipezk, um das Metallurgische Werk in Nowolipetsk zu errichten. Ganus arbeitete als Klemmtner im Wasserkanal der Stadt Lipezk.

1936 wurde er in die Rote Armee eingezogen. Er diente in der Stadt Ulan-Ude in einer Luftfahrtabteilung. Nachdem er 1938 die Armee verlassen hatte, kehrte er nach Lipezk zurück, wo er als Vorarbeiter der Schlosser in der Hauptbauabteilung des Metallurgischen Werks Nowolipetsk arbeitete.

8. Oktober 1941 wurde Feodosij Grigorjewitsch erneut in die Armee eingezogen. Zuerst wurde er zur Fliegerschule in Borisoglebsk geschickt, aber ein Mangel an Bildung und Sehprobleme hinderten ihn daran, Pilot zu werden. Danach absolvierte er Unterführerkurse und nachdem er kurzfristige Panzerkurse absolviert hatte, erreichte er die Front im 344. Panzerbataillon der 91. separaten Panzerbrigade der Don Front in der Besatzung des KV-Panzers unter dem Kommando von Leutnant Naumow. Zu dieser Zeit gab es Kämpfe, um die eingekreiste 6. deutsche Armee zu zerstören. Ein sehr wichtiges strategisches Objekt für die eingekreisten war der Flugplatz „Pitomnik“, über den sie Unterstützung erhielten. Während des Angriffs auf den Flugplatz am 21. Januar 1943 nahm sein Panzer als Teil eines Panzerbataillons an den Kämpfen um die Balka Bezymjannaja und das Dorf Nowaja Nadezhda teil (die Kämpfe um das Dorf begannen am 17. Januar). Während der Schlacht verursachte die Panzerbesatzung dem Feind erheblichen Schaden (5 Panzer, 24 Fahrzeuge mit Infanterie, 19 Kanonen und Mörser, 15 Maschinengewehrpunkte, 5 feindliche Bunker wurden zerstört, bis zu hundert Soldaten und Offiziere wurden getötet). Während der Schlacht löste sich der Panzer von der Infanterie und wurde am Rande des Dorfes getroffen. Aber sogar in diesem Zustand setzte der Panzer die Schlacht fort. Als die Munition ausgegangen war, schlichen sich die Nazis zum Tank und begossen den Tank mit Benzin. Sie boten der Besatzung an, sich zu ergeben, wurden jedoch abgelehnt. Danach wurde der Panzer vom Feind in Brand gesetzt, und die ganze Besatzung war lebendig im Tank verbrannt.

Dank der Beharrlichkeit von Journalisten, Kriegsveteranen und Erkunder wurde im Jahr 1996 der Sergeant Ganus posthum für Mut und Heldentum im Großen Vaterländischen Krieg der Titel eines Helden Russlands verliehen.

In Lipezk wurde am Eingang des metallurgischen Werks Nowolipetsk ein Denkmal für den Helden errichtet. Im Mai 2015 wurde in Wolgograd auf Mamaew Kurgan eine Gedenktafel mit dem Namen Ganus eröffnet. Im Jahr 2015 hat der Internationale Verband der deutschen Kultur Feodosij Ganus in der Nominierung „Name des Volkes“ zum Preisträger des Gesamtrussischen Wettbewerbs „Russlands herausregende Deutsche ernannt. Der Name Ganus trägt die Schule Nr. 72 in Lipezk.