Russisch Deutsches Haus „landete“ in der Region Zyrjansk

Mitarbeiter des Russisch-Deutschen Hauses besuchten vom 16. bis 18. Dezember das Rayon Zyrjanskij und stellten den Bewohnern die Kultur der Russlanddeutschen vor. Die Reise fand im Rahmen der Kultur- und Informationsreise statt, die seit 2013 in verschiedenen Teilen der Region durchgeführt wird. Dies ist ein Komplex von kreativen, pädagogischen und gesellschaftlichen Veranstaltungen der Mitarbeiter des Hauses und der national-kulturellen Autonomie der Deutschen der Region Tomsk.

Ärztliche Untersuchungen, Vorträge über Ökologie und Business-Etikette, Meisterklassen über Weihnachtsspielzeug, Traditionen, Tänze und Küche der Russlanddeutschen – so fand in diesem Jahr eine „Landung“ im Dorf Zyrjanskoje statt. Daran nahmen Schüler der 2. bis 11. Klasse, Studenten der Fachschule, Vertreter der Begegnungszentren der Russlanddeutschen, Angestellte und Leiter der Kreisverwaltung Zyrjansk teil.

Am ersten Tag fanden die Veranstaltungen im Heimatmuseum statt, wo das Begegnungszentrum der Russlanddeutschen unter der Leitung von Valentina Lattegan funktioniert. Die Leiterin des Museums führte für die Gäste eine Exkursion durch und stellte ihnen die reiche Sammlung von Gegenständen des Dorflebens und Kunsthandwerks, Jagd- und Fischereiwerkzeugen, sowjetischen Audio- und Videogeräten sowie Fahrzeugen der Kriegsjahre vor.

In die Atmosphäre des bäuerlichen Lebens tauchten die Teilnehmer dank einer kompletten Rekonstruktion der traditionellen Hütte mit ihrer schlichten Dekoration ein: Tisch, Bänke, Truhen, Kinderwiege und vor allem ein russischer Ofen. Von der Dorfhütte wurden die Museumsgäste wie von einer Zeitmaschine ins sowjetische „Selpo“ transportiert: in einen Handelsladen, in dem die Dorfbewohner Industrie- und Lebensmittelprodukte kaufen konnten - von Streichhölzern bis hin zu Haushaltsgeräten.

Nach der Führung fand im Museum ein Treffen mit Vertretern der älteren Generation der Russlanddeutschen statt, an dem der Direktor des Russisch-Deutschen Hauses Alexander Geier, sein Stellvertreter Nikolaj Loginow sowie Mitglieder der national-kulturellen Autonomie der Deutschen des Gebiets Tomsk Alexander Adam und Wladimir Beitinger teilnahmen.

Das Treffen fand bei Tee und Leckereien statt. Für eine Meisterklasse über die Küche der Russlanddeutschen bereiteten Frauen traditionelles Gebäck zu: Deutscher Christstollen, Riwelkuchen mit Hüttenkäse, Beerenstreusel, Krebli, Lebkuchen mit Gewürzen.

Am selben Tag fanden Veranstaltungen für Schüler der Grundschule statt. Die Leiterin der Abteilung für Kultur- und Freizeitaktivitäten des RDH Nina Tjudelekowa hielt einen Meisterkurs in deutschen Tänzen für Kinder und spielte mit ihnen Volksspiele der Russlanddeutschen.

Gemeinsam mit Jekaterina Barsagajewa haben die Schüler der 2.-3. Klassen einen Weihnachtsschmuck aus Filz - einen Engel - gebastelt.

Der zweite Tag war noch ereignisreicher und vereinte Medizin, Ökologie, Medien, Geschäftsetikette, Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen.

Die Klinik des Rayons Zyrjanskij besuchte der Verdiente Doktor der Russischen Föderation, der Präsident des Forschungsinstituts für Mikrochirurgie, Professor Wladimir Beitinger. Er traf sich mit dem Chefarzt des Krankenhauses, Jurij Zakorjukin, mit dem eine weitere Zusammenarbeit vereinbart wurde.

Außerdem untersuchte Wladimir Beitinger während der Reise mehrere Bewohner, die sich mit ihren gesundheitlichen Problemen an ihn wandten.

Ein weiterer Punkt auf der Route der Kultur- und Informationslandung war die Niederlassung der Tomsker Hochschule für Wirtschaft und Industrie im Dorf Zyrjanskoje. Die Studenten hörten einen Vortrag über die nachhaltige Entwicklung der Umwelt vom Vorsitzenden der national-kulturellen Autonomie der Deutschen der Region Tomsk, Akademiker der Internationalen Akademie der Wissenschaften für Ökologie, menschliche Sicherheit und Natur, Professor Alexander Adam .

Der Professor erzählte, wie Ökologie, Ökonomie und menschliche Lebensweise zusammenhängen. Zum Beispiel, wie sich die Gewohnheit, beim Zähneputzen das Wasser abzustellen oder nicht abzustellen, die Ökologie des Planeten beeinflusst.

Aktivisten der Schülervertretung und der Freiwilligenbewegung der Fachschule lernten von der Leiterin des deutschen Jugendklubs „ImmerJung“ Jekaterina Barsagajewa, wie man eine eigene soziale Bewegung gründet. Die Teilnehmer in den Teams simulierten die Gründung eines solchen Clubs und erledigten je nach Position verschiedene Aufgaben: Verantwortlich für Spracharbeit, internationale Kontakte, Exkursionen.

Nikolaj Loginow, stellvertretender Direktor des RDH, Ex-Leiter der Protokollabteilung des Gouverneurs der Region Tomsk, hielt einen Vortrag über die Geschäftsetikette.

Ältere Schüler der Schule in Zyrjansk lernten in einem Vortrag des Direktors des RDH Alexander Geier die Geschichte der Russlanddeutschen kennen. Und die Schüler der Kinderkunstschule und ihre Lehrer lernten gemeinsam mit Nina Tjudelekowa traditionelle deutsche Tänze.

Jelena Podanjowa hielt eine Meisterklasse für die Jugend von Zyrjansk über die Gestaltung und Förderung von Inhalten auf Instagram.

Ein strahlendes Ende der Veranstaltung war ein Musikkonzert, das Lieder auf Russisch und Deutsch erklang. Das Ensemble des Russisch-Deutschen Hauses „Phaeton“ trat vor dem Publikum auf und spielte volkstümliche und moderne deutsche Lieder.

Die Veranstaltung fand mit Unterstützung des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur statt.