Literaturkunst der Russlanddeutschen: Edmund Gunter

Edmund Gunter (30.06.1922 - 05.11.1982) ist der berühmte russlanddeutsche Dichter, Journalist und Feuilletonist. Hunderte seiner Werke haben Wurzeln auf den Seiten deutschsprachiger Zeitungen geschlagen, darunter das in Slawgorod veröffentlichte „Rote Fahne“.

Viele seiner Werke auf Deutsch wurden ins Russische, Tatarische, Jakutische, Ukrainische und Kasachische übersetzt und in der DDR und in Österreich auch veröffentlicht.

Er ist Autor von sechs Büchern und Ko-Autor von 40 Gedichtsammlungen. Geboren in eine Bauernfamilie im Dorf Marienberg in der Region Saratow an der Wolga. Der Dichter lebte viele Jahre im Rayon Kargatskij in der Region Nowosibirsk, leitete einen Dorfklub und wurde aktiv auf den Literaturseiten regionaler Zeitungen und "Sowjetsibiriens" veröffentlicht.

Nach den Erinnerungen von Kollegen und Verwandten er war ein unverbesserlicher Optimist und sagte immer: „Das Leben hat zwei Seiten – ernst und fröhlich, wir lächeln zu wenig“.

Edmund Gunter ist einer der bekanntesten Schwank-Autoren unter den sowjetdeutschen Schriftstellern. In seinen Humoresken und Schwänzen verspottet er Eigennutz, Gier, Prahlerei, geißelt Menschen, die in Lügen, Trunkenheit und Diebstahl gesehen werden. In allen Schwanks und Humoresken findet die Handlung in deutschen Dörfern statt, sie sind voller Humor und hauptsächlich im Wolga-Dialekt geschrieben. Die in den Dialogen der Helden enthaltenen russischen Wörter verstärken den komischen Effekt des Geschehens. Die Moral der russischen Fabeln ist bis heute sehr aktuell.

Ein Teil von Edmund Gunters humorvoller Werke wird im Russisch-Deutschen Haus aufbewahrt. Zum Beispiel enthält das Buch „Wir sind doch alle Landsleute ...“ (Mrsindoch Landsleit ...) neben den literarischen Werken von Edmund Gunter einen den Bericht über den Gunter-Mensch sowie über den Gunter-Vater.